Mauerweglauf: Interview mit Sophie Regel zu den 100 Meilen von Berlin

Am 12. August 2017 sind “Die gelben Pullunder” bei den 100 Meilen von Berlin (Mauerweglauf) mitgelaufen. Was hat es damit auf sich?

Seit 2011 erinnert der Mauerweglauf alljährlich an den Jahrestag des Baus der Berliner Mauer und an die Mauertoten. Die Strecke verläuft entlang des Mauerweges und somit auch entlang der Gedenkstehlen für die Mauertoten. Es starten sowohl EinzelläuferInnen, die allein die gesamte Strecke meistern, sowie 2er, 4er und 10+ Staffeln. Für “Die gelben Pullunder“ haben sich 13 LäuferInnen auf den Weg gemacht, um die 160 Kilometer zu meistern. Die meisten unserer StaffelläuferInnen sind aktive Mitglieder der FDP Berlin, daher auch der Staffelname in Anlehnung an ein sehr prominentes Kleidungsstück eines früheren FDP Außenpolitikers.

Wie bist du darauf gekommen eine Staffel für den Mauerweglauf zu organisieren?

Ich selbst war in den vergangenen beiden Jahren Helferin beim Mauerweglauf. Ich war sofort tief beeindruckt einerseits von der enormen sportlichen Leistung der LäuferInnen und andererseits davon, dass es den Veranstaltern gelungen ist eine ganz besondere Form von Erinnerungskultur zu schaffen. Tja und dann habe ich mir vorgenommen irgendwann selbst ein Mal an diesem Lauf teilzunehmen. Und weil ich nicht glaube jemals 160km an einem Stück laufen zu können, habe ich eben rumgefragt wer noch Lust hätte sich die Strecke mit mir zu teilen.

Was macht diesen Lauf so besonders?

Dieser Lauf hat so viele Facetten und jede einzelne davon ist ausgesprochen herzlich. Dem Gedenken an die Mauertoten wird trotz sportlicher Ambitionen sehr viel Raum gegeben, so ist der Lauf in jedem Jahr einem anderen Mauertoten gewidmet wird. In diesem Jahr ist es Dorit Schmiel, eine Pankowerin die bei ihrem Fluchtversuch angeschossen wurde und wenig später verstarb. Auf diese Weise wird jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer das Schicksal der Opfer und die Erinnerung an die Berliner Mauer näher gebracht.

Daneben sind alle HelferInnen von der Organisation über Logistik bis zur Streckenmarkierung sehr engagiert. Die Verpflegungspunkte sind von den vielen Teams sehr liebevoll arrangiert und jeder auf seine eigene Weise ganz besonders. Entlang der Strecke konnte ich auch ganz häufig erleben wie persönlich auch das Verhältnis einiger Teilnehmer mit den HelferInnen ist, da werden Läufer schonmal aus der Ferne am Gang erkannt und mit Namen und ihrem Lieblingsgetränk begrüßt.

Ganz besonders ist an diesem Lauf auch seine Geschichte. Die ursprüngliche Idee zum 50jährigen Jahrestag des Mauerbaus einen Erinnerungslauf zu veranstalten, stammt von Dr. Ronald Musil. Der Mauerweglauf ist ein gelungenes Beispiel für zivilgesellschaftliches Engagement und Eigeninitiative.

Wer ist mitgelaufen?

Daniela Kluckert, unsere Pankower Direktkandidatin für die diesjährige Bundestagswahl, war unsere Startläuferin. Neben vielen weiteren Mitgliedern aus anderen FDP Bezirksverbänden haben sich auch, und das freut mich persönlich ganz besonders, unsere FDP Bezirksverordneten David Jahn (Reinickendorf), Bastian Roet (Mitte) und Roland Leppek (Neukölln) auf die Strecke gewagt.