Wir setzen uns für Open Data ein

Als Digitalisierungspartei wollen wir das Thema digitale Bürgerdienste in Pankow voranbringen. Offene Daten schaffen Transparenz und Kontrolle im Regierungs- und Verwaltungshandeln und sind Grundlage für jede Bürgerbeteiligung. So konnten wir die anderen Fraktionen im Okt-17 in der BVV überzeugen, unsere open data Initiative  zu unterstützen. Im Aug-18 wurde folglich ein open data Beauftragter im Bezirksamt benannt. Bis heute (Stand Nov-19) ist aber noch immer kein Datensatz auf daten.berlin.de aus Pankow veröffentlicht worden. Wir bleiben dran !

Was bedeutet "Open Data"?

Mit “Open Data“ bezeichnet man die kostenlose Freigabe von Datenbeständen aus öffentlichen Behörden. Wichtig dabei ist die Pflicht zu einem Maschinen lesbaren Format, um eine automatisierte Aufbereitung der Daten zu ermöglichen. Wir sind überzeugt, dass interessierte Bürger so die Daten verständlicher aufbereiten können als eine Behörde. Wir finden: Öffentliche Gelder haben die Generierung der Daten erst ermöglicht, also müssen sie auch öffentlich zugänglich sein!

Weitere Vorteile von Open Data für Pankow:

  • Die Bürger können Verwaltungsvorhaben und deren Zusammenhänge durch Zahlen und Fakten besser verstehen (Bsp Offenlegung des Haushaltes).
  • Die Daten ermöglichen ortsbezogene mobile Anwendungen, die den Pankower Bürgern im Alltag einen echten Mehrwert liefern (siehe Beispiele unten)
  • Erste open data Projekte sind eine hilfreiche Vorarbeit bei der generellen Verbesserung des Datenmanagements innerhalb der Verwaltung: Was kurzfristig Mehrarbeit bedeutet, führt mittelfristig zur Arbeitsentlastung durch effizientere Zusammenarbeit

Mögliche Einsatzgebiete von Open Data in Pankow:

  • Ordnungsamt online: Visualisierung aller Ruhestörungen, Müllmeldungen Falschparker, etc. inkl Aufklärungsdauer und -status
  • Fahrradstraßen: Mobile Fahrradkarte für Pankow
  • Baustellen: Übersicht aller aktuellen Straßensperrungen und Umleitungen
  • Bezirksamt: Aktuelle Warteschlange im Meldeamt
  • BSR: Wo ist der nächste Glas- oder Altkleidercontainer?
  • Kitas: Welche Kitas haben die längsten Warteschlangen? Wo ist gerade ein Platz frei geworden?

Was bisher passiert ist: 

17.05.17: BVV-Antrag: Open data Beauftragter benennen, Amtsdaten systematisch aufbereiten und auf der Berliner Open Data Plattform einstellen

21.08.18: Bezirksamt: benennt open data Beauftragten

05.11.19: open data day Berlin: Wir waren dabei. Hauptaussage: open data muss in der Verwaltung zur Chefsache werden. Für uns ein Ansporn, weiter nachzuhaken

Hintergrund

Seit vielen Jahren gibt es bereits eine Open Data Plattform für Berlin, auf der Berliner Behörden und Ämter bis dato auf freiwilliger Basis Daten bereitstellten können. Der Umfang der Daten wächst zwar stetig, ist aber noch immer gering. Vor allem die regelmäßige Aktualisierung lässt zu wünschen übrig. Pankow ist mit keinem einzigen Datensatz vertreten. Unsere kleine Anfrage beim Bezirksamt hat auch aufgezeigt, dass dieses bis auf weiteres keinen Handlungsbedarf sieht. Pankow verweist auf die noch fehlenden Handlungsvorgaben im Rahmen von §13.2 des neuen Berliner e-Government Gesetzes von 2016, in dem sich Berlin zu open data bekennt und eine Durchführungsverordnung ankündigt. Wenn man allerdings die Podiumsdiskussion mit Staatssekretär für Digitalisierung Herrn Rickerts auf der diesjährigen re:publica verfolgt hat, ist mit Handlungsanweisungen von Senatsseite kurzfristig nicht zu rechnen. Diese Lücke wollen wir mit unserer Initiative nutzen, um Pankow als Pilotbezirk für open data zu empfehlen, denn die bestehende Berliner Open Data Plattform bietet schon genug Instrumente und Unterstützung sofort aktiv zu werden.

Beschluss von 05/2017.