Dr. Thomas Enge

kandidiert wieder für die BVV Berlin-Pankow

1976 in Frankfurt am Main geboren, lebe ich seit 2002 in Pankow. Ich bin Diplom-Wirtschaftsingenieur und arbeite seit 2008 als selbständiger Software-Entwickler im Energiehandel. Seit der Geburt meiner beiden Kinder engagiere ich mich im Bereich Bildung als Elternvertreter in Kita und Schule. So habe ich über mehrere Schulhalbjahre eine Coding und Calliope AG geleitet und hoffe, das nach Corona wieder aufnehmen zu können. 2013 trat ich der FDP bei, um bei der Rückkehr der Partei in die Parlamente mitzuhelfen. Dies gelang bekanntlich, und so bin ich seit 2016 Bezirksverordneter in Pankow. In dieser Zeit habe ich die oft harte, aber sachliche Debatte und den respektvollen Umgang unter den Verordneten zu schätzen gelernt, was mich zum Weitermachen motiviert.

Was sind Deine politischen Schwerpunkte?

Mein Schwerpunkt in den letzten Jahren war das Querschnittsthema Digitalisierung, insbesondere an Schulen, aber auch generell im öffentlichen Raum (Smart City, open data).  Hier haben wir einige Projekte angestoßen, die ich weiter begleiten möchte. In den kommenden Jahren will ich aber den Fokus auf die Belange der vielen Selbständigen im Bezirk legen, sprich der Kulturschaffenden, Kiezläden und Gastronomiebetreiber.  Wie können wir die Verödung der Innenstädte verhindern ? Wie gelingt ein Neustart nach der corona-Krise ? Hier haben wir in der BVV erste Vorschläge gemacht, die auf Widerstände in der Verwaltung stießen. Dies verdeutlicht umso mehr die Bedeutung dieses Anliegens.

Was treibt Dich an?

Wie neueste Studien zeigen, wünschen sich mehr und mehr Jugendliche einen sicheren Arbeitsplatz beim Staat. Gleichzeitig ist unter ihnen nach wie vor das Interesse an technischen Berufen gering. Die letzten Jahre in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) haben mir allzu deutlich gezeigt, wie behäbig und unaufgeschlossen die Berliner Verwaltung ist. Dort ist kaum freie Entfaltung möglich, im Gegenteil wird man schnell Teil des Systems. Wie gering Risikobereitschaft und -kompetenz, aber auch Technikbegeisterung und -wissen in großen Teilen unserer Gesellschaft ist, spiegelt sich auch in den Debatten in der BVV wider. Diese vier Kernbereiche sind aber die Grundlage, um neue Ideen entwickeln zu können und in der Praxis ausprobieren zu wollen, also Innovation zu ermöglichen. Nur so werden wir unseren langfristigen Wohlstand sichern können.

Gleichzeitig erlaubt Technik Entscheidungen nicht ideologisch, sondern evidenzbasiert zu treffen. Gerade in der Verkehrswende würde ein solcher Ansatz die Diskussion versachlichen. Sie bietet auch eine große Chancen für die Verwaltung, die knappen Ressourcen effizienter einzusetzen. Im besten Fall spürten wir alle dies durch einen leichteren und schnelleren Zugang zu den Bürgerdiensten.

Wie lassen sich all die genannten Punkte konkret bei uns im Bezirk fördern ? Das treibt mich um. Auf kommunaler Ebene wird Politik real, und es sind Kompromisse über Parteigrenzen möglich. So konnten wir in den letzten Jahren einige Projekte in der BVV anstoßen, und diese möchte ich in den nächsten fünf Jahren zu einem erfolgreichen Abschluss begleiten und mit neuen Ideen flankieren.

Worüber würdest Du gerne Deine erste Rede in der BVV halten?

Gerne würde ich über den erfolgreichen Start der Echtzeitmessung von Verkehrsströmen in einem unserer Kieze berichten oder von der interaktiven Karten-App unseres Bezirksamts mit allen Spielplätzen und Turnhallen samt Belegungsplan der Sportvereine sprechen, alles Projekte, die wir in der BVV mit viel Mühe angestoßen haben, die aber leider nur langsam vom Bezirksamt umgesetzt werden.

Was ist Deine Vision für Pankow?

Mein unmittelbares Ziel ist, dass die FDP die 5% Hürde bei der kommenden Wahl überspringt und damit Fraktionsstatus erreicht. Dann könnten wir die klassische Rolle der FDP als Zünglein an der Waage wieder einnehmen und damit stärker auf Entscheidungen Einfluss nehmen, gerade auch bei Fragen zur Stadtentwicklung.

Dann kämen wir vielleicht auch meiner Vision näher, dass wieder ein Sonderzug nach Pankow fährt, aber nicht um die Altvorderen zu besuchen, sondern um Smart-City-Leuchtturmprojekte bei einem unserer vielen großen Neubauprojekte wie z.B. das Pankower Tor, die Michelangelo-Straße oder natürlich den Blankenburger Süden zu bewundern oder um einem vom Bezirksamt veranstalteten Schüler-Hackathon zum intelligenten Energiesparen beizuwohnen oder um eine nach dem Verkehrsaufkommen gerichtete dynamische Verkehrsleitung im Einsatz zu sehen, die Schleich- und Suchverkehre verhindert und die Lebensqualität in den Kiezen erhöht.

Was ist Dein Lieblingsort in Pankow?

Das Medienkompetenzzentrum in der Hosemannstraße, an einem verregneten Wochenende das perfekte Ausflugsziel mit den Kindern zu einem der monatlichen Familiennachmittage rund um das Thema Coding, Gaming und Making.

Was ist Dein persönliches Motto?

Neugierig bleiben, sich begeistern lassen.